Beitragsordnung

Historisch

 

Das Tanzen ist sicher fast so alt wie die Menschheit selbst und es haben sich daher über die Jahrtausende die unterschiedlichsten Formen entwickelt.
Alle Tanzformen haben zumindest die Gemeinsamkeit, dass es sich um (mehr oder weniger) rhytmische Bewegungen handelt. Meistens werden diese Bewegungen zu Musik (oder zumindest zu etwas, was einige Leute dafür halten ;-) ) ausgeführt. So viel zu den Gemeinsamkeiten! Wenn man sich auf der Welt jedoch ein wenig umschaut, wird man schnell feststellen, dass es kaum etwas gibt, was so variantenreich ist, wie das Tanzen. Sicher lassen sicher auch hier wieder viele Gemeinsamkeiten extrahieren (Schritte, Drehungen usw.). An der Vielfalt ändert das jedoch nichts.

 

Kulturelle Entwicklung

 

Über die Jahrtausende hat sich die Bedeutung des Tanzens verändert. Während in der Frühzeit das Tanzen oft kultische bzw. religiöse Bedeutung hatte, so bekam das Tanzen in den letzten Jahrhundert (zumindest bei uns in Europa) immer mehr gesellschaftliche Bedeutung. Die Regeln (Bedeutung, Schritte, Folgen) für die Tänze müssen von den Mitgliedern der entsprechenden sozialen Gruppen erlernt werden. Das soll nicht heißen, dass Tanzen nicht auch zu allen Zeiten noch eine andere, vielleicht die Bedeutung schlechthin, hatte: den Ausdruck von Spaß, Lebensfreude und Ausgelassenheit.

 

Heute

 

Tanzen war und ist immer auch modischen Erscheinungen unterworfen. Man erinnere sich nur an die Folgen solcher Filme wie Saturday Night Fever oder Dirty Dancing. Sie lösten so genannte "Tanzwellen" (Disco bzw. Mambo) aus. Immer hat auch die Musik die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Tänzen beeinflusst, was wiederum Einfluß auf die gesellschaftliche Entwicklung hatte (z.B. Rock'n'Roll). Gesellschaftlich gesehen hat Tanzen daher immer eine wichtige Rolle gespielt und wird sie sicher auch weiterhin spielen. Auch wenn das Tanzenlernen heute bei vielen jungen Menschen nicht für wichtig erachtet wird, weil man heute in der Disco eben nicht nach mühsam erlernten Regeln tanzt, machen viele doch einen Tanzkurs - weil man es halt macht.

 

Neben der sozialen Bedeutung der "Gesellschaftstänze" hat sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts noch eine sportliche Variante entwickelt. Das erste bekannte Tanzturnier fand in Deutschland 1912 statt. Mit der Entwicklung der sportlichen Variante des Tanzens entwickelten sich in Deutschland auch entsprechende Vereine (Clubs), die sich der Pflege Gesellschaftstänze widmeten. Der Tanzclub Concordia hat als Nachfolger des Schwarz-Weiß Lübeck von 1926 eine traditionsreiche Vergangenheit. Die Vereine schlossen sich über die Jahre zu verschiedenen Verbänden zusammen. Der heute bestehende Dachverband der deutschen Amateurtanzsportler - der Deutsche Tanzsport Verband (DTV) wurde bereits 1921 gegründet.

 

Aus den vielen (Mode-)Tänzen, die über die Jahre in Europa entstanden oder ihren Weg nach Europa fanden, haben sich einige "durchgesetzt" und werden heute in den Tanzschulen und Vereinen als "die" Gesellschaftstänze unterrichtet. Diese 10 Tänze des sogenannten "Welttanzprogramms" sind es auch, die heute auf Sportturnieren des DTV getanzt werden. Die Tänze wurden in zwei Kategorien unterteilt. Die sogenannten lateinamerikanischen Tänze sind Samba, ChaChaCha, Rumba, Paso Doble und Jive. Als Standardtänze werden Langsamer Walzer, Tango(!), Wiener Walzer, Slow Foxtrot und Quick Step bezeichnet. Ob die Einteilung wirklich sinnvoll ist, darüber lässt sich sicher streiten.

 

Tanzsportturniere werden in Deutschland fast ausschließlich nach den Regeln der Tanzsportordnung (TSO) durchgeführt. Diese regelt jedoch nur den Ablauf. Für das Erlernen (und damit auch für das Unterrichten) werden heute vor allem die Bücher von Alex Moore (für den Bereich Standard) und Walter Laird (für die lateinamerikanischen Tänze) als Standardwerke herangezogen.

 

Neben den oben genannten Tänzen werden natürlich auch viele andere in den Tanzschulen und Vereinen unterrichtet. Dabei spielt dann auch wieder die Mode eine gewichtige Rolle. Tango Argentino, Salsa, Mambo, Rock'n'Roll und Disco Fox, aber mittlerweile auch Breakdance, Hiphop und Videoclip-dancing zählen zu den immer aktuellen Tanzformen.

 

Dieser kurze Abriss soll nur einen kurzen Überblick über das komplexe Thema Tanzen geben und erhebt keinen Anspruch Vollständigkeit oder wissenschaftliche Korrektheit. Die Links im Text führen zu Seiten, die zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema Tanzen geeignet sind. Konkrete Fragen beantworten wir aber auch gerne über unser Feedback-Formular.

 

Dennis Brenke
Übungsleiter Tanzsport

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